LKW-Anhänger

Trailer oder Hänger – wo liegen die Differenzen? Ein (Sattel)-Auflieger oder Sattelanhänger genannt, ist ein Fahrzeug ohne Eigenantrieb. Es wird daher von einer Sattelzugmaschine (SZM) gezogen. Beide – Zugmaschine und (Sattel)-Anhänger – sind über eine „Sattelplatte“ verbunden. Auf diese Weise wird ein Teil des Auflieger-Gewichts auf die Sattelzugmaschine verlagert.

Ein Vorteil des Sattelzuges ist, dass der Trailer und die Sattelzugmaschine oft günstiger in der Anschaffung sind. Auch gelten Sattelzüge einfacher zu fahren und, aufgrund der durchgehenden Ladefläche, auch deutlich leichter zu rangieren.
Ein konventioneller LKW-Anhänger hingegen hat eine eigene Vorderachse. Zusammen mit einer Zugmaschine ergibt sich ein sogenannter Gliederzug, dessen Laderaumlänge über 15 Meter betragen kann. Abgesehen davon, dass er wohl zu der klassischsten Variante auf diesem Sektor gehört – denn Lastkraftwagen, die für den Gütertransport eingesetzt werden, kennt man in Funktion als Zugmaschine schon fast so lange, wie es motorisierte Nutzkraftwagen gibt: Dank standardisierter Kupplungssysteme lässt sich ein Hänger fix an jeden Lastkraftwagen ankoppeln, der für das entsprechende Gewicht ausgelegt ist. Genauso schnell ist die Ladekapazität des Trucks verdoppelt – allein schon durch einen Hänger in Standardbauweise.
Außerdem sorgen Gliederzüge dafür, dass Logistiksysteme effizienter gestaltet werden können: In etlichen Staaten Europas dürfen LKW-Anhänger knapp über 18 Meter lang sein. Aber nicht nur im Fern-, sondern auch im Güternahverkehr kommen Hänger zum Einsatz – vorwiegend in den Gewichtsklassen von drei bis über 10 Tonnen und mit unterschiedlichen Varianten in Sachen Aufbau.
Auf eine Gesamtlänge von rund 25 Metern können Züge kommen, die aus einem Sattelzug mit Hänger bestehen. Sie werden EuroCombi genannt. In der Gewichtsklasse von 60 Tonnen wurden sie zunächst in einigen Ländern Skandinaviens eingesetzt.

Bei Bedarf einfach oder einfach offen

Wer witterungsbeständige Güter zu transportieren hat, wird sich für einen LKW-Anhänger in offener Bauweise entscheiden. Das sind in der Regel Pritschen- oder Plateau-Anhänger. Kombiniert man sie mit hydraulischen Hebesystemen, sind sie schnell zu Kippern umfunktioniert.
Diejenigen wiederum, die als Wechsel- oder einfaches Fahrgestell konstruiert sind, gelten als besonders flexibel. Denn bei dieser Variante ist der Aufbau lose. Dadurch lassen sich die Aufbauten ebenso wie die Standardcontainer einfach austauschen. Das spart Wartezeit. Denn anstatt dass die Fahrer warten müssen, bis der Hänger entladen ist, kann er gleich wieder mit einem anderen Wechselaufbau beziehungsweise Container bestückt werden.

Tandem oder zwei- oder dreiachsig

Ein zwei- oder dreiachsiges Fahrgestell mit Drehschemel, Deichsel und Rahmen, und auf diesen eine Pritsche-Plane-Konstruktion: Das ist ein LKW-Anhänger in der klassischen geschlossenen Bauweise. Wobei aber auch Kombinationen mit Kofferaufbauten wie zum Beispiel Kühlkoffer oder Tank- und Siloaufbauten erhältlich sind.
Standardmäßig haben die Hänger eine Länge von bis zu acht Metern und ein zulässiges Gesamtgewicht von rund 20 Tonnen. Damit ist ein Nutzlastentransport von etwa 15 Tonnen erlaubt.
Es gibt aber auch Pritsche-Plane-Anhänger mit Tandem-Achsen. In diesem Fall sind zwei Achsen ganz eng hintereinander gebaut. Da die Deichsel fest mit der Anhänger-Chassis verbunden ist, benötigen solche Tandem-Anhänger keinen Drehschemel. Dafür sind beide Achsen aber auch nicht lenkbar.
Aufbauten der besonderen Art haben sich die Konstrukteure von LKW-Anhänger obendrein für Autotransporter erdacht: In Kombination mit dem entsprechend ausgestatteten Zugfahrzeug können hier auf zwei Etagen insgesamt bis zu zehn PKW aufgenommen werden.
Und last but not least werden sie mit Aufbau zur Aufnahme von Mulden eingesetzt. Die werden als Abrollanhänger oder Absetzkipper konstruiert.
Hersteller von Hängern sowie Beispiele aus deren Produktportfolios sind unter anderem Ackermann-Fruehauf (mit Koffer), Annaburger (Tandem-Anhänger), Kempf (Hänger mit Kipper), Kögel (Kofferanhänger, Pritsche-Plane), Kotschenreuther (Pritsche-Plane), Krone (Wechselfahrgestell), Meiller (mit Kipper-Aufbauten), Möslein (mit Abrollbehältern), Müller-Mitteltal (mit Pritsche), Pongratz (Tandem-Anhänger), Reisch (mit 3-Seiten-Kipper), Schmitz Cargobull (mit Kofferaufbauten), Schwarzmüller (Pritsche-Plane), Spitzer (mit Siloaufbauten) und Zanner (Tandem-Anhänger).