Kühlauflieger
Dank Koffer mit kühlem Kopf und wohl temperiert auf dem Weg von A nach B Nicht nur im Sommer ein heißes Thema
Kühlauflieger – so werden die Koffer-Auflieger unter den Kühlwagen – also Lastkraftwagen mit einem Kühlaufbau – genannt. Als geschlossene Aufbauten aus Kunststoff oder Stahlblechen wurden sie für temperaturgeführte Transporte konzipiert. Während innerorts oder im Nahverkehr Motorwagen – das sind Lastkraftwagen ohne Hänger – oder Kleintransporter mit einer Kühlbox genutzt werden, kommen im Güter(fern)verkehr vor allem Sattelzüge und Lastzüge zum Einsatz. Dabei muss den besonderen Auflagen und Bedingungen Rechnung getragen werden, die zum Beispiel im Tiefkühltransportbereich gefordert sind.
Kostbare und empfindliche Koffer
Überhaupt ist dieser Sektor im Bereich der Nutzkraftwagen ein besonderer – in vielerlei Hinsicht. Die sogenannten Kühlkoffer auf den Kühlauflieger bestehen aus doppelwandigen Metallwänden mit einer dazwischen liegenden Isolierschicht. Das Kühlaggregat, mit dem sich die Temperatur im Innenteil stabil halten lässt, befindet sich an der Stirnseite des Koffer-Sattelaufliegers. Die Koffer sind zum Transport von Frischegütern oder für Tiefkühlwaren konzipiert.
Aber solch ein isolierter Kofferaufbau ist wesentlich schwerer als ein vergleichbarer geschlossener Planenaufbau – schon allein durch die GFK-Beplankung sowie den dazwischen liegenden Isolierkern aus Holz- oder Aluminiumverstrebungen und PUR (Polyurethanschaum). Das senkt die übliche, maximale Nutzlast von 25 Tonnen ab auf 24.
Durch den aufwendigen, isolierten Aufbau und das Kühlaggregat – fast immer mit Heiz- und Tiefkühlfunktion – sind diese Koffer im Vergleich mit anderen geschlossenen Aufbauten nicht nur technisch aufwendiger gestaltet. Die Kühlauflieger sind zudem wesentlich empfindlicher, was sich beispielsweise bei den höheren Unterhaltskosten zeigt. Auch kleine Rangierschäden, die im Transportalltag häufig auftreten können, verursachen mitunter schnell hohe Reparaturkosten.
Keine Chance für Massenfertigung
Was die Koffer transportieren und wie stark in ihnen gekühlt wird, hängt vom jeweiligen Verwendungszweck beziehungsweise der betreffenden Fracht ab. Pflanzen etwa, die in einem speziellen Blumentransporter unterwegs sind, benötigen selbstverständlich andere Temperaturen als Frischfleisch. Und auch das Equipment unterscheidet sich: Ein Fahrzeug mit Fleischrohrbahnen sieht komplett anders aus, als der Innenteil eines Molkereiprodukte-Transporters.
Da die Fahrzeuge mit Kühlauflieger zudem individuell und nach Wunsch gebaut werden, gibt es in dieser Branche auch keine standardisierte Massenfertigung in Billiglohnländern. Über 90 Prozent der in Deutschland verkauften Kühlauflieger werden von Schmitz, Cargobull und Krone hergestellt. Die übrigen 10 Prozent stammen überwiegend von der deutschen Firma Kögel sowie dem französischen Unternehmen Chereau.
Doch werden Trailer mit Kühlfunktionen auch beispielsweise von Daewoo, DAF Trucks, Foton, Hino, Hyundai, Isuzu, Iveco, MAN, Mercedes-Benz, Mitsubishi, Nissan, Peugeot, Renault Trucks, Scania, Toyota und Volvo gefertigt.